Ein Kunde war den Ermittlungen zufolge ein 42-jähriger Autohändler, der gebrauchte Lkw von Osteuropa nach Afrika verkauft haben soll. Das Geld aus den Verkäufen soll in den Libanon überwiesen worden sein. Der Autohändler erhielt daraufhin zwischen Januar 2019 und Juni 2020 mindestens 3,4 Millionen Euro in bar vom Betreiber des Hawala-Netzwerks. Drei weitere Verdächtige wurden ebenfalls identifiziert, die angeblich ein anderes Hawala-System betrieben haben, mit dem die Lastwagen gekauft wurden. Die anderen Verdächtigen sollen Zahlstellen betrieben, Geld gesammelt oder als Kuriere transportiert haben.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) begannen die Ermittlungen im März 2018 nach einem Hinweis der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA (Drug Enforcement Administration). Demnach sollte ein Verdächtiger über ein solches System illegale Gewinne aus dem Kokainhandel in legales Geld „waschen“ und an Hintermänner ins Ausland weiterleiten.
An der Razzia waren neben dem BKA auch der Zoll, die Steuerfahndung und das Landeskriminalamt Berlin (LKA) beteiligt. In der Hauptstadt wurden mehrere Wohnungen an verschiedenen Standorten in mehreren Bezirken durchsucht, darunter Neukölln und Wedding.