Los Angeles (dpa) – Zum Auftakt der Oscar-Verleihung wurden in Los Angeles die ersten Preise verliehen.
Der Deutsche Gerd Nefzer gewinnt den Oscar in der Kategorie Visual Effects für den Science-Fiction-Film Dune. Das teilte die US-Filmakademie in Los Angeles mit. Auch der in den USA lebende Filmkomponist Hans Zimmer mit deutschen Wurzeln gewann einen Oscar für die Filmmusik.
Die beiden Filmemacher gewannen ihre zweiten Oscar-Statuen. Komponist Zimmer hatte bereits Mitte der 1990er Jahre eine Auszeichnung für die Filmmusik zum Disney-Klassiker „Der König der Löwen“ erhalten. Nefzer und seine Kollegen gewannen 2018 den Oscar für visuelle Effekte für ihre Arbeit an Blade Runner 2049, ebenfalls unter der Regie von Denis Villeneuve.
Hans Zimmer feierte seine Oscar-Ehrung in einer Hotelbar in Amsterdam. Der 64-Jährige twitterte ein Foto von sich im weißen Frottee-Bademantel und mit einer Oscar-Statuette in der Hand und schrieb auf Englisch: „Es ist 2 Uhr morgens in Amsterdam und meine Tochter Zoë hat mich geweckt, um in die Hotelbar zu gehen. Wow!“
Jane Campion gewinnt den Oscar für die Regie
Die in Neuseeland geborene Regisseurin Jane Campion gewann mit ihrem Film The Power of the Dog den Oscar für die beste Regie. Das bildstarke Westerndrama führt das Oscar-Feld mit zwölf Nominierungen an. Darin inszeniert Campion eine schräge Geschichte über zwei ungleiche Brüder, die in den 1920er Jahren gemeinsam eine Ranch in Montana betreiben.
Oscar für Troy Kotsur – Dankesrede in Gebärdensprache
Der Oscar als bester Nebendarsteller geht an Troy Kotsur. Der 53-jährige US-Amerikaner wurde für seine Leistung in „Coda“ geehrt. In der Tragikomödie spielt er den Vater der 17-jährigen Ruby, die als einziges Mitglied der vierköpfigen Fischerfamilie hören kann und von einer Karriere als Sänger träumt. Kotsur ist gehörlos und hielt seine bewegende Dankesrede in Gebärdensprache. Besonders dankte er seinem Vater, von dem er Gebärdensprache und vieles mehr lernte.
Die Schauspielerin Ariana DeBose gewinnt den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 31-jährige US-Amerikanerin wurde für ihre Leistung in „West Side Story“ geehrt. Sie spielt die Rolle der Anita im Musical von Steven Spielberg. Die Show wurde mit einer Performance der Künstlerin Beyoncé eröffnet.
Der ausländische Oscar geht an das japanische Drama
Der japanische Film „Drive My Car“ gewann den ausländischen Oscar. Das Drama von Regisseur Ryusuke Hamaguchi wurde als bester internationaler Spielfilm ausgezeichnet. «Drive my Car» erzählt die Geschichte des Schauspielers und Theaterregisseurs Kafuku. Immer noch von einem niederschmetternden Verlust erschüttert, willigt er ein, bei einem Theaterfestival in Hiroshima Regie zu führen. Dort kommt er anderen Menschen und seiner Vergangenheit näher.
Vorab trafen die ersten Gäste auf dem roten Teppich in Los Angeles ein. Unter ihnen waren der Schauspieler Will Smith, die Tennisikonen Serena und Venus Williams und die Filmemacherin Maggie Gyllenhaal. Schauspieler Timothée Chalamet kam mit einer Jacke, aber ohne Hemd. Mila Kunis mit ihrem Partner Ashton Kutcher. Beide hatten kürzlich Millionen für Menschen in der Ukraine gesammelt.
Die Filmbranche feiert in diesem Jahr die 94. Oscar-Verleihung mit einer großen Gala im Dolby Theatre, nachdem die Preisverleihung im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie in deutlich kleinerem Rahmen stattfand. Mit zwölf Nominierungen ist der Film „Die Macht des Hundes“ der diesjährige Oscar-Favorit. Das Science-Fiction-Epos „Dune“ erhielt zehn Nominierungen. Auch Filme wie „West Side Story“, „King Richard“, „Belfast“ oder „Coda“ haben mehrere Gewinnchancen.