Er wolle eine Diskussion anstoßen, „ob wir nicht eine europäische Empfehlung für die vierte Impfdosis für Menschen über 60 bekommen sollten“. In dieser Altersgruppe könne die Sterblichkeit im Vergleich zur dritten Dosis um weitere 80 Prozent gesenkt werden, so Lauterbach.
Lauterbach: Die Situation ist schlimmer als das Gefühl
Die EU-Kommission sollte beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Europäischen Arzneimittelagentur um eine entsprechende Empfehlung gebeten werden. „Was die Pandemie betrifft, ist die Lage in Europa schlimmer, als die Menschen empfinden“, sagte Lauterbach. Auch der Ukraine-Krieg erregt Aufmerksamkeit.
Lauterbach betonte, dass es derzeit in Europa sehr viel Impfstoff gebe, an dem es nirgendwo fehle. Der Aufschwung aus einkommensschwachen Ländern stockt. „Wir müssen also befürchten, dass Impfstoffe in Europa vernichtet werden müssen.“ Für die vierte Dosis – also die zweite „Auffrischung“ nach dem Basisschutz – kommt der Impfstoff von Moderna oder Biontech/Pfizer infrage. Lauterbach verzögert sich die Entwicklung von Impfstoffen, die an neue Corona-Varianten angepasst sind. Er erwartet die neuen Impfstoffe im Herbst, möglicherweise im September.