Nietzsche, Wonder Woman und The Beatles: Ausgewählte Neuerscheinungen von CH Beck

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Nietzsche, Wonder Woman und The Beatles: Ausgewählte Neuerscheinungen von CH Beck

das ein März Programm Die von CH Beck verlegten Titel bieten ein breites Spektrum, das von der Wiederentdeckung philosophischer Überzeugungen über die Intensität von Musik bis hin zu feministischen Comicfiguren reicht. Wir stellen fünf Sachbücher vor, die uns besonders beeindruckt haben: Craig Brown mit „One Two Three Four“; Rachael Wiseman und Clare Mac Cumhaill mit „The Quartet“; Jill Lepore mit „The Secret Story of Wonder Woman“; Lukas Haffert mit „Stadt, Land, Fluss“ und Philipp Felsch mit „Wie Nietzsche aus der Kälte kam“.

Craig Brown: „Eins, zwei, drei, vier. Die fabelhaften Jahre der Beatles“

  • 670 Seiten (55 Abbildungen)
  • Gebundene Ausgabe: 29,95 €
  • eBook: 22,99 €

John Updike verglich sie mit „der Sonne, die an einem Ostermorgen aufgeht“, und Bob Dylan machte sie mit Drogen bekannt. Leonard Bernstein bewunderte sie, Muhammad Ali nannte sie „kleine Weicheier“, JRR Tolkien tat sie ab und die Rolling Stones kopierten sie. Die Beatles ließen niemanden unberührt. Craig Brown erzählt das Leben der „Fab Four“ mit literarischer Finesse, mitreißendem Elan und unwiderstehlichem Witz.

Eins zwei drei vier ist eine geniale Mischung aus ANekdoten, Geschichten und Reflexionen. Craig Brown schlägt Funken aus Partylisten, Tagebucheinträgen und Fanbriefen, und er bringt auch mit skurrilen Details seine Geschichte auf den Punkt: die eigentlich zufällige Verbindung von John, Paul, George und Ringo zur erfolgreichsten Band aller Zeiten. Die „Fab Four“ eroberten die Welt, kreierten Songs, in denen sich jeder auf seine Weise wiederfinden konnte, und lösten sich auf, als sie alle noch unter dreißig waren. Von Fred Lennon und Yoko Ono über den legendären Brian Epstein bis hin zum psychedelischen Zahnarzt John Riley und dem berüchtigten Detektiv Norman Pilcher besetzt Craig Brown mit ihren teils skurrilen, teils unglücklichen Geschichten verschiedenste Charaktere aus dem Orbit der Beatles. All diese Geschichten funkeln für sich allein – zusammen erzählen sie eine fesselnde und bewegende Geschichte über eine Band, die die Welt und eine fieberhafte, unbändige Zeit verändert hat.

Rachael Wiseman & Clare Mac Cumhaill: „Das Quartett. Wie vier Frauen die Philosophie wieder zum Leben erweckten“

  • 504 Seiten (52 Abbildungen)
  • Gebundene Ausgabe: 26,95 €
  • eBook: 19,99 €

Oxford im Zweiten Weltkrieg: Auch die Professoren und Studenten werden zum Wehrdienst eingezogen. Für vier junge Philosophen bedeutet das Freiheit: Mac Cumhaill und Wiseman erklären wie Elizabeth Amscombe, Philippa Foot und Mary Midgley und Iris Murdoch bei Kaffee und Keksen, in Kneipen und Speisesälen eine neue Philosophie entwickeln, in deren Mittelpunkt der Mensch als „metaphysisches Wesen“ steht. Nach dem Krieg gerät dieses «Wartime Quartet» in Vergessenheit. Ihre längst überfällige Wiederentdeckung ist ein engagiertes Plädoyer dafür, dass Philosophie endlich als selbstverständlicher Ort für Frauen verstanden wird.
Die Geschichte der europäischen Philosophie ist die Geschichte der Gedanken, Visionen, Hoffnungen und Ängste von Männern, die ihre meist abstrakten und individualistischen Theorien in der Abgeschiedenheit des „Elfenbeinturms“ schrieben, weit entfernt von den praktischen und manchmal chaotischen Anforderungen der alltäglichen Realität. Nur wenige Menschen können einen Philosophen nennen. Dieser Situation setzt dieses Buch die bisher unbekannte Geschichte von vier jungen Philosophen entgegen: Elizabeth Anscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch wurden kurz nach dem Ersten Weltkrieg geboren und begannen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ein Studium der Philosophie an der Universität Oxford. Als die männlichen Professoren und Studenten eingezogen wurden, wurden sie von Frauen, Wehrdienstverweigerern und geflüchteten Wissenschaftlern unterrichtet. In diesem Umfeld entwickelten sie eine neue Lebens-, Liebes- und Schönheitsphilosophie als Gegenmittel zum technischen, wissenschaftlichen und skeptischen Zeitgeist.

Jill Lepore: „Die geheime Geschichte von Wonder Woman“

  • 552 Seiten (141 Abbildungen & 39 Farbabbildungen auf Tafeln)
  • Gebundene Ausgabe: 29,95 €
  • eBook: 22,99 €

Das berühmte Buch von Jill Lepore, das endlich auch auf Deutsch erhältlich ist, ist ein Vorzeigeobjekt. Es erzählt die Geschichte von Wonder Woman und entschlüsselt gleichzeitig in einer brillanten Spurensuche die verborgene Geschichte des Feminismus. Selten hat jemand so witzig und geistreich Popkultur und Frauenbewegung miteinander verbunden.
Für „The Secret Story of Wonder Woman“ hat Jill Lepore Archive durchforstet, Interviews geführt, Zeitschriften gelesen und Gerichtsprotokolle gelesenalle funktionierten. Das Ergebnis ist eine rasante Kulturgeschichte, in der ein exzentrischer Psychologe, Erfinder (dem wir den Lügendetektor verdanken) und Bigamist, eine aufregende Amazone und die Pioniere des amerikanischen Feminismus die Bühne bevölkern. So unterhaltsam wie scharfsinnig zeigt die renommierte Historikerin, wie sich die Kämpfe, Hoffnungen und Rückschläge der Frauenrechtsbewegung in die Abenteuer einer Superheldin verweben, die nicht nur bösen Schlägern, sondern auch dem Patriarchat mutig trotzt.

Philipp Felsch: „Wie Nietzsche aus der Kälte kam“

  • 287 Seiten (24 Abbildungen)
  • Gebundene Ausgabe: 26,00 €
  • eBook: 19,99 €

Nach 1945 lag Nietzsches Ruf ebenso wie der europäische Kontinent in Trümmern. Ironischerweise beschließen Giorgio Colli und Mazzino Montinari, zwei italienische Antifaschisten, den gefährlichen Denker zu rehabilitieren. Ihr Ziel: Nietzsches Erbe neu zu entziffern, um alle posthumen Fälschungen rückgängig zu machen. Ihr Problem: Zehntausende kaum gelesennackte Seiten befinden sich in der DDR, wo Nietzsche offiziell als Staatsfeind gilt. Philipp Felsch erzählt in seinem brillant geschriebenen Buch ein intellektuelles Abenteuer im Spannungsfeld des Kalten Krieges, das von Florenz über Weimar und Ostberlin bis ins postmoderne Paris führt.
Wer die von Giorgio Colli und Mazzino Montinari herausgegebene Nietzsche-Gesamtausgabe aufschlägt, betritt eine Wüste akribischen Lernens. In seinem spannenden neuen Buch folgt Philipp Felsch den beiden Philologen auf ihrer epischen Suche nach dem wahren Nietzsche und überquert dabei die politischen und philosophischen Fronten des Kalten Krieges. Während Colli und Montinari im Osten ins Visier der Staatssicherheit geraten, stoßen sie im Westen auf Widerstand der neuen Meisterdenker, die die Idee des authentischen Urtexts, ja der Wahrheit selbst in Frage stellen. Schließlich werden ihre Ausgaben sogar für den Mauerfall verantwortlich gemacht. Die Geschichte des Kampfes um Nietzsches Tradition, zugleich geistiges Epochenporträt, verdeutlicht die Sprengkraft, die bis heute in seinem Denken steckt.

Lukas Haffert: „Stadt-Land-Frust. Eine politische Umfrage“

  • 190 Seiten (21 Grafiken)
  • Taschenbuch: 14,95 €

Der Gegensatz zwischen Stadt und Land ist eine der stärksten politischen Konfliktlinien unserer Zeit. Inzwischen erschüttert sie auch die föderale Konsensdemokratie der Bundesrepublik: Während die Kluft zwischen urbanen Zentren und der Peripherie immer größer wird, versuchen die Parteien zunehmend, die lokale Identität der Bürger politisch zu mobilisieren. Lukas Haffert vermisst mit seinem Buch die Geografie der neuen Polarisierung in Deutschland.

Bei keiner Bundestagswahl war das Stadt-Land-Gefälle so tief wie im September 2021. Dieser Konflikt prägt auch zunehmend die politische Landschaft in Deutschland. Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist nur eine Seite der Medaille. Lukas Haffert argumentiert in seinem Buch, dass Stadt-Land-Konflikte immer dann besonders akut werden, wenn sich Wirtschaftsstruktur und Lebensstile in Großstädten stark von denen auf dem Land unterscheiden. Er erklärt, warum diese Unterschiede in unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem seit einiger Zeit wieder zunehmen und fragt nach den politischen Konsequenzen. Haffert zeigt den Zusammenhang zwischen wachsenden Stadt-Land-Gegensätzen mit dem Aufstieg der AfD, dem Wahlerfolg der Grünen und den wachsenden Repräsentationslücken im deutschen politischen System. In der zunehmenden Kritik an der vermeintlich abgehobenen Elite in Berlin erkennt er einen Versuch, diesen Widersprüchen politische Sprengkraft zu verleihen.