Region um Atomruinen in Japan: Tote und viele Verletzte bei starkem Erdbeben in Fukushima – Wissen

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Region um Atomruinen in Japan: Tote und viele Verletzte bei starkem Erdbeben in Fukushima – Wissen

Die Region um die Atomruine von Fukushima ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Japans Meteorologiebehörde warnte am späten Mittwochabend (Ortszeit) vor einem bis zu einem Meter hohen Tsunami für die Pazifikküste der Präfekturen Fukushima und Miyagi.

Ab dem frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) galten die entsprechenden Warnungen nicht mehr, wie der japanische Rundfunk NHK und die Nachrichtenagentur Kyodo berichteten.

Das starke Erdbeben tötete mindestens drei Menschen und verletzte fast 200 weitere. Das berichtete der Fernsehsender NHK am Donnerstag. Nach Angaben der zuständigen Aufsichtsbehörde gab es in der Atomruine in Fukushima keine Unregelmäßigkeiten. Auch der zwischenzeitliche Stromausfall in Millionen Haushalten ist laut Betreiber behoben.

Im ehemaligen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi gab es einen Feueralarm in einem Turbinengebäude, wie der Betreiber Tepco mitteilte. Zudem fielen Pumpen in einem Abkühlteich für gebrauchte Brennstäbe des zweiten Kernkraftwerks Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine aus.

Ein Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug entgleiste infolge des Bebens – die rund 100 Passagiere an Bord blieben laut lokalen Medienberichten jedoch unverletzt. Kyodo meldete nach dem Beben mindestens zwei Tote und Dutzende Verletzte. In der Stadt Soma in der Präfektur Fukushima sei ein Mann gestorben, hieß es ohne weitere Angaben unter Berufung auf die Stadtverwaltung.

Im 250 Kilometer entfernten Großraum Tokio begannen Gebäude erschreckend lange zu schwanken. Berichte über größere Schäden gab es zunächst nicht. Laut Kyodo mussten zahlreiche Menschen in Fukushima in Krankenhäuser gebracht werden. Zudem kam es in zwei Millionen Haushalten zu einem vorübergehenden Stromausfall.

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Ziemlich genau elf Jahre nach der Dreifach-Katastrophe ereignete sich das Beben der Stärke 7,3 im Nordosten des asiatischen Inselreichs. Damals wurde die Region durch ein verheerendes Erdbeben der Stärke 9 und die daraus resultierenden massiven Tsunamis verwüstet – Kernschmelzen ereigneten sich im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Zum Glück blieb den Inselbewohnern dieses Mal eine solche Katastrophe erspart.

Viele Japaner waren schon schlafen gegangen, als kurz vor Mitternacht plötzlich die Wände wackelten. Kurz darauf wurde die Warnung vor einem bis zu einem Meter hohen Tsunami ausgegeben. Kurz darauf wurde in der Hafenstadt Ishinomaki in der Präfektur Miyagi eine 12-Zoll-Flutwelle registriert. Die Regierung in Tokio richtete umgehend einen Notfallstab ein. Dass ein Shinkansen entgleiste, zeigt, wie schwer der Schock war. Der Shinkansen ist weltweit für seine extrem hohe Sicherheit bekannt.

Entsprechend fassungslos waren die Japaner, als im Oktober 2004 erstmals ein Shinkansen nach einem Erdbeben von der Strecke absprang – obwohl niemand verletzt wurde. Der entgleiste Zug war noch tagelang im Staatsfernsehen zu sehen, so sehr nagte der Fall am Stolz der Nation.