Hamburg/Brunsbüttel (dpa) – Die Betreibergesellschaft des geplanten ersten deutschen Flüssiggasterminals in Brunsbüttel hat mit Shell ihren ersten Großkunden an Land gezogen. Eine Absichtserklärung sieht vor, dass „Shell einen wesentlichen Teil der Kapazität des Terminals in Brunsbüttel langfristig für den Import von LNG buchen wird“, teilte die German LNG Terminal GmbH am Mittwoch mit. „Beide Seiten arbeiten derzeit daran, den Umfang und die Dauer der Partnerschaft schnellstmöglich vertraglich zu binden.“ Das Terminal soll bis spätestens 2026 in Betrieb gehen und eine Kapazität von 8 Milliarden Kubikmeter Gas haben. Langfristig soll es auf den Import grüner Wasserstoffderivate wie Ammoniak umgestellt werden.
Die Planungen für ein Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) im Hafen der Kleinstadt an der Unterelbe in Schleswig-Holstein laufen seit Jahren, kommen aber nicht wirklich voran. Jetzt gibt die Bundesregierung Gas, die angesichts des Krieges in der Ukraine die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas so schnell wie möglich beenden will.
Vor diesem Hintergrund beteiligt sich der Bund über seine Förderbank KfW mit 50 Prozent an der Betreibergesellschaft. Weitere Anteilseigner sind der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie (40 Prozent) und der deutsche Versorger RWE (10 Prozent). Diese „jüngsten Entwicklungen“ sind laut Mitteilung der Hintergrund der Einigung mit Shell. Shell-Deutschland-Chef Fabian Ziegler sprach von einem „wichtigen Schritt, um kurzfristig die Versorgung in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa sicherzustellen“.
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