Am Nachmittag zog Kuckelkorn Bilanz: „Köln und der Karneval haben heute gezeigt, dass alle zusammenstehen, wenn es darauf ankommt“, sagte er. „Heute ging es nicht um ausgelassene Feiern, sondern um laute und bunte Proteste gegen den Krieg in der Ukraine.“ Die Prozession wurde von einem Karnevalswagen angeführt, auf dem eine Friedenstaube auf einer russischen Flagge aufgespießt war.
„Ich bin sehr stolz auf meine Stadt“, sagte BAP-Sänger Wolfgang Niedecken im WDR-Fernsehen. Der „höchste Kölner Feiertag“, der Rosenmontag, war zu einer Solidaritätskundgebung für Frieden und Demokratie geworden. Alle Teilnehmer hätten sich verantwortungsvoll verhalten: „Ich sehe keinen einzigen ohne Maske.“
Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst nahm an der Demo teil. „Das ist heute die beste Art, auf den Beinen zu sein, nämlich für Frieden und Freiheit in Europa zu demonstrieren“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
In Düsseldorf war der Rosenmontagsumzug wegen Corona vor Wochen auf Ende Mai verschoben worden. Allerdings fuhr dort ein einziges Auto von Jacques Tilly zum Ukrainekrieg durch die Stadt. Die überlebensgroße Karikatur aus Drahtgeflecht und Pappmaché zeigte Wladimir Putin, der ihm die Ukraine in den Hals schiebt, und den Slogan „Chok on it!!!“.
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