Speicher nur noch zu 30 Prozent gefüllt: Das passiert, wenn in der Region Nürnberg das Gas ausgeht

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Speicher nur noch zu 30 Prozent gefüllt: Das passiert, wenn in der Region Nürnberg das Gas ausgeht

– Mehr als die Hälfte des hierzulande verbrauchten Gases stammt aus Russland. Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine könnte Deutschland vor ein Problem stellen: Geht der Nachschub zur Neige, könnte es zu Engpässen kommen. Was bedeutet das für die Versorgungssicherheit in der Region? Die N-Ergy gibt zumindest vorerst Entwarnung.


Wer in den letzten Wochen Post von seinem Energieversorger bekommen hat, weiß, wie aktuell die Lage ist: Die Gaspreise steigen. Schon vor Kriegsausbruch in der Ukraine seien die Erdgaspreise auf „historischem Rekordniveau“ gewesen, sagt Michael Enderlein, Sprecher von N-Ergie in Nürnberg. Vor allem wegen der hohen Nachfrage.



Dann marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Im Großhandel schossen die Preise erneut in die Höhe. Für eine im März zu liefernde Megawattstunde Erdgas seien laut Gasmarktexperte Heiko Lohmann vom Energieinformationsdienst Energate innerhalb eines Tages mehr als 118 statt 88 Euro fällig Deutsche Presseagentur gemeldet. Gas wird also teurer, auch für Verbraucher. Was aber, wenn Russland den Westen komplett abschaltet?

Die meisten fossilen Brennstoffe kommen aus Russland

Etwa 55 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases stammt aus Russland. Auch für Öl und Kohle sieht es mit 35 und 50 Prozent nicht viel besser aus, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck am Donnerstag deutlich machte. In Deutschland gibt es Lagermöglichkeiten. Der Füllgrad der deutschen Gasspeicher liege derzeit nur bei rund 30 Prozent, sagt Enderlein. Und die N-Ergie selbst hat keine eigene Anlage.

Der Energieversorger aus Nürnberg ist also auf Lieferanten angewiesen. „Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass Lieferverträge nicht vollständig eingehalten werden könnten“, beruhigte Enderlein. Und selbst wenn das Gas ausgeht, sind die Privathaushalte relativ gut aufgestellt.


„Geschützte Kunden“

Dies kann in „Gas Notfallplan“ der Bundesrepublik Deutschland. Dort werden bestimmte „geschützte Kunden“ definiert, zu denen auch „Endverbraucher im Erdgasverteilnetz“ gehören. Und dazu gehören wiederum ausdrücklich Haushaltskunden. Gasversorgungsunternehmen müssen die Erdgasversorgung sicherstellen Diese Kunden wären jedoch als erste von einem Shutdown betroffen.

N-Ergie-Sprecher Enderlein kann nicht sagen, wie viel Gas, das durch die Nürnberger Leitungen fließt, tatsächlich aus Russland stammt. „Den genauen Anteil können wir nicht ermitteln, da die Bezugsquellen von unseren Lieferanten kontrolliert werden“, erklärt er. Trotzdem wagt er eine optimistische Prognose: „Aller Voraussicht nach wird es in diesem Winter in allen deutschen Wohnungen warm bleiben.“

Inwieweit andere Unternehmen in der Region vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, lesen Sie in unserem NN Plus-Artikel: