Spielzeugsicherheit: Für strengere EU-Vorschriften zum Schutz von Kindern | Aktuell

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Spielzeugsicherheit: Für strengere EU-Vorschriften zum Schutz von Kindern |  Aktuell

Das betont das Parlament Spielzeugrichtlinie (Spielzeugrichtlinie, TSD) bieten zwar ein hohes Maß an Sicherheit für Kinder, einige Nicht-EU-Hersteller, die ihre Produkte auf dem Binnenmarkt, insbesondere online, verkaufen, halten sich jedoch nicht an die EU-Vorschriften. Infolgedessen stellen viele in der EU verkaufte Spielzeuge immer noch ein erhebliches Risiko dar.

In einer mit 688 zu 6 Stimmen bei 1 Enthaltung angenommenen Entschließung fordern die Abgeordneten die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle auf den EU-Markt gebrachten Spielzeuge die TSD erfüllen, unabhängig davon, wo sie hergestellt wurden.

Chemikalien

Spielzeug, das auf den EU-Markt gebracht wird, muss den spezifischen EU-Vorschriften zu Chemikalien entsprechen, erinnert das Parlament. Die Kommission sollte sicherstellen, dass endokrine Disruptoren aus Spielzeug verboten werden, sobald sie entdeckt werden. Außerdem muss die Kommission entscheiden, ob die derzeitige Unterscheidung zwischen Spielzeug für Kinder unter 36 Monaten und Spielzeug für ältere Kinder abgeschafft werden soll.

Eine zukünftige Überarbeitung der TSD soll zudem ermöglichen, die Grenzwerte für gefährliche chemische Stoffe bei Bedarf schnell anzupassen und zu vermeiden, dass auf nationaler Ebene unterschiedliche Werte festgelegt werden.

Marktüberwachung und vernetztes Spielzeug

Das Parlament fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, ihre Marktüberwachungsaktivitäten zu koordinieren und die Kontrollen zu verbessern, um unsicheres Spielzeug effektiver zu erkennen. Zu diesem Zweck sollte die Kommission auch den Einsatz neuer Technologien wie elektronische Identifizierung und künstliche Intelligenz prüfen.

Die Abgeordneten betonen, dass vernetztes Spielzeug Kinder neuen Gefahren aussetzen und Risiken für ihre Sicherheit, Privatsphäre und psychische Gesundheit darstellen kann. Sie appellieren an die Hersteller, Sicherheitsmechanismen in das Design ihrer Spielzeuge zu integrieren, etwa gegen Cyber-Bedrohungen. Das Parlament fordert die Kommission auf, Vorschriften zur Lösung dieser Probleme vorzuschlagen.

Das Parlament fordert die Kommission außerdem auf, zu prüfen, ob Spielzeugetiketten Informationen über die Haltbarkeit und Reparierbarkeit des Produkts enthalten könnten.

Online-Handel

Die Abgeordneten bekräftigen, dass Online-Marktplätze „mehr Verantwortung übernehmen sollten, um die Sicherheit und Konformität des auf ihren Plattformen verkauften Spielzeugs zu gewährleisten“, indem sie beispielsweise unsicheres Spielzeug entfernen und verhindern, dass es wieder auftaucht.

Zitat

Berichterstatter Brando Benifei (S&D, IT) sagte: „Die aktuelle Richtlinie ist ein guter Schritt nach vorn für die Kindersicherheit, aber wir glauben, dass es noch einige Probleme gibt. Eine davon ist das Auftauchen wissenschaftlicher Beweise, die bisher unbekannte giftige chemische Substanzen und Risiken zeigen, sowie die große Anzahl gefährlicher Spielzeuge, die auf Online-Marktplätzen kursieren. Deshalb fordern wir eine Überarbeitung der EU-Vorschriften. Wir möchten auch, dass die Kommission die mit der Digitalisierung verbundenen Risiken angeht, mit sogenannten vernetzten Spielzeugen, bei denen Sicherheitsfunktionen für Kinder gegen Cyberbedrohungen unzureichend oder fast nicht vorhanden sind. Unsere Kinder verdienen den höchstmöglichen Schutz, während sie spielen, und wir müssen alles tun, um dies zu gewährleisten.“

Hintergrund

Entsprechend der EU-Sicherheitstor (das EU-Schnellwarnsystem für gefährliche Verbraucherprodukte) war Spielzeug die am häufigsten gemeldete Produktkategorie im Jahr 2020 (27 % aller Meldungen). Die von der Kommission am 3. Dezember 2021 veröffentlichten Daten zeigen, dass die meisten Warnmeldungen im vergangenen Jahr Kraftfahrzeuge oder verwandte Produkte (27 %) und Spielzeug (19 %) betrafen.