02.03.2022 – 12:51
Bundesverband Tiergesundheit eV
Bonn (ots)
Der Welttierimpftag, der jedes Jahr am 20. April stattfindet, zielt darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen. Ein sicherer Schutz der gesamten Population kann nur erreicht werden, wenn möglichst viele Tiere einer Art geimpft werden.
Eine Impfung kann Haustiere vor schweren Krankheiten schützen. Viele Impfungen sind sogar lebensrettend. An erster Stelle steht die Grundimmunisierung, die bei Hunden und Katzen mit den Impfungen im Welpenalter erfolgt. In dieser frühen Lebensphase verlieren Welpen den natürlichen Immunschutz, den das Muttertier dem Nachwuchs gibt. Umfragen zufolge ist die Mehrheit der Tierhalter bereit, an dieser Stelle Verantwortung für das neue Familienmitglied zu übernehmen. Für sie ist der frühe Impftermin eine Selbstverständlichkeit. Einer anderen Umfrage zufolge ähneln die Impfmotive der Hundebesitzer den elterlichen Impfentscheidungen sehr. Vor allem Emotionen und persönliche Erfahrungen beeinflussen die Entscheidungsfindung. Im Vordergrund steht der Schutz des eigenen Tieres vor ansteckenden Krankheiten. Andere Gründe, aber weniger wichtig, sind der Schutz anderer Hunde oder die Anforderungen von Hundeschulen und Hundetrainern.
Insgesamt hat das gute Impfverhalten dazu geführt, dass die oft tödlich verlaufenden Krankheiten wie die Staupe bei Hunden in unserem Land praktisch ausgerottet sind. Die Katzenkrankheit, die mit einer Sterblichkeitsrate von 75 % und mehr für Jungtiere einen bedrohlichen Verlauf nehmen kann, wird nur selten diagnostiziert. Ein weiteres Beispiel ist Tollwut. Deutschland gehört zu den Ländern in Europa, in denen die Tollwut bei Wild- und Haustieren durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen ausgerottet werden könnte, vor allem durch die flächendeckende Köderimpfung von Füchsen und die Impfung von Haustieren.
Der Erfolg der Impfung ist gleichzeitig ihr „Feind“. Das Bewusstsein, sein Tier vor heute unbekannten Krankheiten schützen zu müssen, schwindet. Die Schwelle einer soliden Herdenimmunität von 70 % ist dann schnell unterschritten. Laut der Ständigen Tierärztlichen Impfkommission (StIKo Vet) ist dies der Grund, warum z. B. immer wieder tödliche Infektionen wie Staupe, Parvovirose oder die auch für den Menschen gefährliche Leptospirose aufflammen.
Für Laien ist es schwierig zu entscheiden, welche Impfungen in jedem Fall durchgeführt werden sollten, da eine Impfpflicht nicht besteht. Der Tierarzt ist der richtige Ansprechpartner für den Tierhalter. Als Orientierung dienen die Empfehlungen des StIKo Vet. Dabei wird zwischen Core- und Non-Core-Impfungen unterschieden. Kernimpfstoffe zielen auf jene Krankheiten ab, gegen die jedes einzelne Tier jederzeit geschützt sein sollte. Diese Infektionen sind entweder zoonotischer Natur, können also auch auf den Menschen übertragen werden, und/oder verursachen bei den Tieren selbst lebensbedrohliche Krankheiten. Die Non-Core-Komponenten sind nicht grundsätzlich weniger wichtig, aber sie sind nicht für jedes Tier zu jeder Zeit gleich wichtig. Dies sollte für jede zu impfende Person individuell entschieden werden, auch in Abhängigkeit von deren Lebensumständen. Dafür bietet sich der jährliche Gesundheitscheck mit Impfgespräch beim Tierarzt an. Auch kann geklärt werden, welche Auffrischimpfungen notwendig sind, um die Gesundheit des Tieres langfristig zu schützen.
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