Laut einer aktuellen Umfrage des Ipsos-Instituts sind derzeit viele Deutsche mit der Bundesregierung zufrieden. Vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz und die meisten Minister gewinnen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges wieder an Popularität.
Eine neue Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt, dass viele Bürger mit ihrer Bundesregierung zufrieden sind. Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch einige Mitglieder seiner Regierung haben hier Punkte gesammelt, was aber auch der aktuellen Krise in der Ukraine geschuldet ist. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation gibt es aber auch Verlierer.
Große Aufmunterung für die Kanzlerin
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges gewinnt vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz wieder an Popularität. Hatte Scholz im vergangenen Monat an Popularität in der Bevölkerung verloren, bewerten derzeit mehr als ein Viertel der Deutschen die Arbeit der Kanzlerin als sehr zufriedenstellend.
Die Befragten wurden gebeten, ihre Zufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn anzugeben. Scholz erreichte bei 27 Prozent der Teilnehmer einen Wert von acht oder besser. Im Februar gaben nur 19 Prozent der Deutschen an, sehr zufrieden mit der Arbeit von Scholz zu sein. Gleichzeitig sank der Anteil der Unzufriedenen, also derer, die der Kanzlerin eine Note von drei oder schlechter geben, von 33 Prozent auf 28 Prozent. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos kommt zu dem Schluss, dass Scholz die Nettozufriedenheit, also die Differenz zwischen sehr zufriedenen und sehr unzufriedenen, sogar um 13 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat steigern konnte. Auch der Bund insgesamt kann deutliche Zuwächse verbuchen. Jeder vierte Befragte bewertet seine Arbeit inzwischen sehr positiv, verglichen mit 17 Prozent im Februar. Der Anteil der Unzufriedenen ist von 32 auf 27 Prozent gesunken.
Baerbock klarer Sieger – Lauterbach verliert
Am stärksten konnte sich Annalena Baerbock verbessern, die im Zufriedenheitsranking auf Platz zwei vorrückte. Insgesamt 29 Prozent der Befragten bewerten die Arbeit des Außenministers als sehr positiv. Vor einem Monat taten dies nur 16 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der Unzufriedenen deutlich von 39 auf nur noch 32 Prozent. Mit einem Plus von 20 Prozentpunkten verzeichnet Baerbock den mit Abstand größten Netto-Zufriedenheitsgewinn aller Abteilungsleiter in der Ampelregierung.
Am beliebtesten bleibt Gesundheitsminister Karl Lauterbach, mit dem immer noch 31 Prozent der Deutschen sehr zufrieden sind. Allerdings ist der Anteil der Befragten, die angeben, sehr unzufrieden mit der Arbeit des SPD-Politikers zu sein, zuletzt auf 31 Prozentpunkte gestiegen. Betrachtet man also seinen Netto-Zufriedenheitswert, verliert Lauterbach im Vergleich zur letzten Umfrage neun Prozentpunkte – mehr als jedes andere Kabinettsmitglied.
Lindner, Habeck und Özdemir profitieren
Bei Finanzminister Christian Lindner hält sich die Zahl der zufriedenen und unzufriedenen Befragten mit jeweils rund einem Viertel die Waage, während bei Wirtschaftsminister Robert Habeck nur etwa ein Fünftel der Befragten mit seiner Arbeit zufrieden ist. Habeck und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir haben beide einen Anteil von über 30 Prozent, die mit ihrer Arbeit unzufrieden sind. Unter dem Strich gewinnen alle drei Minister an Popularität, wenn auch nicht ganz so stark wie Außenminister Baerbock und Bundeskanzler Scholz. Am wenigsten beliebt ist dagegen die Arbeit von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die nur von 14 Prozent der Befragten als sehr zufriedenstellend bewertet wird.
Bewusstseinssprung für Verteidigungsminister Lambrecht
Verteidigungsministerin Lambrecht konnte zuletzt ihren Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung deutlich steigern. Im Januar gaben zwölf Prozent an, Christine Lambrecht nicht zu kennen, im März waren es nur noch sechs Prozent der Befragten. Kein anderes Mitglied des Kabinetts ist in den letzten zwei Monaten so bekannt geworden wie Lambrecht. Bei der Popularität liegt der Verteidigungsminister jedoch im Mittelfeld. 17 Prozent der Deutschen waren zufrieden, aber 35 Prozent unzufrieden mit ihrer Arbeit.
Am wenigsten bekannt sind Bauministerin Klara Geywitz und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die drei Monate nach ihrem Amtsantritt mehr als jeder fünfte Deutsche angab, sie nicht zu kennen. Nur ein Prozent der Befragten gab an, Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht zu kennen. Knapp dahinter liegen Annalena Baerbock und Christian Lindner, die beide ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen.
Erhebungsmethode
Eine zitierte Online-Umfrage wurde am 4. März 2022 durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen zwischen 16 und 75 Jahren in Deutschland. Die Daten wurden repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Diejenigen Befragten, die angaben, die jeweiligen Minister nicht zu kennen, wurden nicht in die Auswertung einbezogen.
Ipsos / RNRed