Was Bürgerinnen und Bürger zum Wahlsonntag wissen müssen

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Was Bürgerinnen und Bürger zum Wahlsonntag wissen müssen

Wer wird für die nächsten acht Jahre neuer Landrat von Potsdam-Mittelmark? Das entscheiden am Sonntag, 6. Februar, die wahlberechtigten Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises. Fast 180.000 Wähler wurden zu den Urnen aufgerufen.

„Die Wahllokale öffnen am Sonntag um 8 Uhr und die Bürgerinnen und Bürger haben dann bis 18 Uhr die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben“, erklärte Kreiswahlleiterin Kerstin Kümpel. Die Öffnungszeiten sind vom Gesetzgeber vorgegeben.

Laut Kerstin Kümpel gibt es 259 Wahllokale und 40 Briefwahlbezirke. „Die Nachfrage nach Briefwahl war groß, rund 24.000 Briefwahlunterlagen wurden angefordert“, berichtete sie.

Ein Wahlhelfer leert bei der letzten Kreistagswahl in Teltow-Fläming 2021 einen Container mit Stimmzetteln.
Quelle: Victoria Barnack/Archiv

In jedem Wahllokal sind mindestens fünf Wahlhelfer im Einsatz. „In manchen sind es auch acht, weil die Verantwortlichen wegen der Corona-Pandemie auf Nummer sicher gehen wollen“, erklärt der Kreiswahlleiter.

Insgesamt sieben Kandidaten treten am Sonntag um die Nachfolge von Landrat Wolfgang Blasig (SPD) an. Er geht am 31. März in den Vorruhestand.

Hans-Peter Götz steht für die FDP. Der 60-jährige Landrat aus Teltow arbeitet als Rechtsanwalt.

Die CDU schickt Christian Große ins Rennen. Der 44-Jährige ist erster Stellvertreter bei Werder/Havel.

Sieben Kandidaten wollen Landräte von Potsdam-Mittelmark werden

Ebenfalls Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei ist der 50-jährige Georg Friedrich Hartmann (Bündnis Grüne) aus Werder/Havel. Er ist auch der zweite stellvertretende Vorsitzende des Kreistages.

Als parteiloser Einzelbewerber kandidiert Jens Hinze aus Niederwerbig bei der Kreiswahl. Der 43-Jährige arbeitet als Ingenieur für Fahrzeugtechnik und ist ehrenamtlicher Bürgermeister seiner Heimatstadt Mühlenfiß im Landkreis Niemegk.

Marko Köhler aus Brück kandidiert für die SPD bei der Kreiswahl. Der 48-Jährige aus Gömnigk ist Büroleiter in Brück.

Stefan Schwabel ist ebenfalls parteiloser Einzelbewerber und wohnt in Pflügkuff. Der 55-Jährige arbeitet als freiberuflicher Mediator und ist ehrenamtlicher Bürgermeister des Landkreises Treuenbrietzen Lobbese.

Für den Wahlsieg sind mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen notwendig

Meiko Rachimov aus Werder/Havel möchte die Kreiswahl für die Piratenpartei gewinnen. Der 44-Jährige arbeitet als Informatiker und ist kenntnisreicher Bewohner der Kreisfraktion Die Linke/Piraterie im Ausschuss für Verwaltungsstandortentwicklung, Verwaltungsdigitalisierung und Personalentwicklung.

Nach der Auszählung hat derjenige Kandidat gewonnen, der mehr als die Hälfte der am Sonntag abgegebenen gültigen Stimmen erhalten hat. Diese wiederum müssen von mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten kommen, sonst würde das sogenannte Quorum nicht erreicht.

Termin für die Stichwahl in Potsdam-Mittelmark am 20. Februar 2022

Wegen der Vielzahl der Kandidaten gehen viele der Beteiligten von einer Stichwahl aus. Als Termin hierfür ist Sonntag, der 20. Februar, vorgesehen. Die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen aus dem ersten Wahlgang treten dann gegeneinander an. Bei der Stichwahl entscheidet die absolute Mehrheit. „Die Wahlbeteiligung muss mindestens 30 Prozent betragen“, erklärte Kerstin Kümpel.

Wird die Beschlussfähigkeit in der Stichwahl nicht erreicht, müsste der Landrat neu ausgeschrieben werden und der Kreistag würde dann über die Bewerber entscheiden. So geschehen im Kreis Oberhavel.

Potsdam-Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig (SPD).
Quelle: Paul Zinken/DPA

Landrat Wolfgang Blasig (SPD) hofft auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. „Bitte abstimmen! Jede Stimme zählt!“ er appelliert an die wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner Potsdam-Mittelmarks auf der Internetseite der Kreisverwaltung.

„Sie können mitentscheiden, wer Ihr neuer Landrat wird und in Zukunft die Geschicke unseres attraktiven und schönen Landkreises lenken wird“, sagt Blasig.

Wolfgang Blasig hat im vergangenen Herbst seinen vorzeitigen Rücktritt vom Amt erklärt. Seine zweite Amtszeit wäre erst im Herbst 2024 zu Ende gegangen. Blasig beantragte am 9. Dezember beim Kreistag erfolgreich seine Versetzung in den Vorruhestand. Er ist seit Anfang 2009 im Amt.

Von Hermann M. Schröder