Was Sie über Wildbienen wissen sollten

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Es ist nicht immer ein Bienenschwarm, wenn sich Fluginsekten in großer Zahl versammeln. Das Umweltamt und der Imkerverband können helfen.

Eine Wildbiene nähert sich einem Bienenstock.
(Archivfoto: dpa)

WIESBADEN – (rot). Die Strahlen der Frühlingssonne locken Wespen, Hornissen und Wildbienen aus ihren Winterquartieren. Dies ist sowohl für das Umweltamt Wiesbaden als auch für den Wiesbadener Imkerverband die Zeit für telefonische Anfragen zu diesen Tieren.

Wie das Umweltamt berichtet, werden Bienenschwärme oft fälschlicherweise gemeldet. Aber es sind Wildbienen, genauer: Mauer- oder Sandbienen, die sich vor allem um die Mittagszeit an einem Ort versammeln. Männliche Bienen schlüpfen zuerst und fliegen vor den Nestern hin und her, um auf die Weibchen zu warten und sich mit ihnen zu paaren.

Wildbienen leben einzeln oder in kleinen Kolonien. Sie müssen keine Honigbestände und große Brutgebiete verteidigen. Obwohl sie einen Stachel haben, ist dieser normalerweise zu weich, um in die menschliche Haut einzudringen. „Außerdem sind die Tiere keineswegs aggressiv“, sagt Yvonne Maack vom Umweltamt der Stadt. Derzeit schlüpfen hauptsächlich Mauerbienen. Diese sind sehr flexibel, wenn es um Nistmöglichkeiten geht: Insektenfresstunnel in Holz, Löcher in Lehmwänden, Risse in Fensterrahmen oder Türschlösser werden oft genutzt, um das Kinderzimmer für den Nachwuchs einzurichten. Siggi Schneider vom Imkerverein, der sich nicht nur um Honigbienen, sondern auch um ihre wilden Schwestern kümmert, berichtet: „Wir haben auch Mauerbienen-Kinderstuben in einem Gartenschlauch, einer Patronenhülse oder einer Flöte gefunden.“

Die meisten Wildbienen nisten jedoch im Boden. Deshalb bekommen die Betreuer jedes Frühjahr Anrufe von Kindergärten oder besorgten Eltern, weil sich Bienen im Sandkasten oder im Garten versammeln. Da Wildbienen geschützt sind, dürfen die Nester nicht entfernt werden. Es reicht, wenn Sie das Areal absperren und abwarten, denn nach ein paar Tagen ist „der Spuk“ von selbst vorbei.

Auch junge Wespen- und Hornissenköniginnen suchen sich im Frühjahr einen Platz zum Nestbau in einer dunklen Höhle. Ist dies ein für Menschen ungünstiger Ort, sollte gehandelt werden, bevor sich ein größeres Nest gebildet hat. Die noch suchende Königin lässt sich am Einflugloch leicht mit einem Marmeladenglas einfangen und etwa zwei Kilometer entfernt wieder freilassen.

Bei Hornissen darf eine solche Maßnahme nur mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt werden, da die Tiere einem besonderen Artenschutz unterliegen. Auch Wespenarten, die ihre Nester an frei einsehbaren Stellen bauen, sollten toleriert werden. Diese Arten gehören nicht zu den Arten, die im Spätsommer für den Menschen lästig werden.