Was Versicherungsmakler jetzt wissen sollten

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Was Versicherungsmakler jetzt wissen sollten

Während derzeit der schreckliche russische Angriffskrieg in der Ukraine tobt, warnen Politiker und Sicherheitsexperten zunehmend vor einem daraus resultierenden Cyberkrieg. „Wir gehen in diesen Tagen von einem erhöhten Risiko aus, weil auch Cyberangriffe eine Form der Kriegsführung in der Kriegsführung sind“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Donnerstag dem Bayerischen Rundfunk. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist laut BR-Bericht in erhöhter Alarmbereitschaft. Eine „massive Beeinträchtigung des Regelbetriebs“ sei denkbar.

Das bedeutet Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen, vor allem auf die Energie-, Finanz- und Kommunikationsbranche. Diese können einerseits als Nebenwirkung russischer Hackerangriffe auf von der Ukraine genutzte Satelliten auftreten. So ließen solche Angriffe dieser Tage beispielsweise auch die Fernsteuerungen zahlreicher Windkraftanlagen in Deutschland ausfallen, die auf dieselben Satelliten angewiesen sind. Als Folge der Wirtschaftssanktionen gegen Russland rechnen die Experten aber auch mit gezielten Racheaktionen gegen westliche Länder.

Unternehmen sollten jetzt Schutzmaßnahmen ergreifen

Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationswirtschaft Bitkom hat derzeit (Stand 28.02.2022) keine Erkenntnisse, dass deutsche Unternehmen durch russische Cyberangriffe akut gefährdet sein könnten. Gleichzeitig rät der Verband seinen mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen, digitale Sicherheitsmaßnahmen zu beachten und die eigenen Infrastrukturen abzusichern.

„Das heißt konkret: Software-Updates einspielen, Mitarbeiter sensibilisieren, IT-Administratoren bestmöglich unterstützen, Systeme härten, Multi-Faktor-Authentifizierung aktivieren, funktionierende Backups erstellen – auch offline –, Notfallpläne durchspielen und alles genau verfolgen aktuelle Informationen der deutschen Sicherheitsbehörden verfolgen“, sagte Sebastian Artz, Leiter Cyber- und Informationssicherheit, auf Nachfrage von procontra.

„Kriegsausschlüsse“ nicht immer transparent

Auch Gisa Kimmerle, Head of Cyber ​​bei Hiscox Deutschland, rät zur aktiven Vorbereitung und Abwehr von Cyberangriffen. Makler könnten im Vorfeld auf ihre gewerblichen Kunden zugehen und ihnen verschiedene Handlungsempfehlungen geben. „Hilfsmittel können BSI-Richtlinien zum IT-Grundschutz oder ISO27001 bieten“, sagt Kimmerle.

Natürlich sollte jetzt alles getan werden, um Schäden durch Angriffe möglichst zu vermeiden. Treten diese jedoch auf, werden Cyberversicherungen heutzutage immer wichtiger. Doch können Kunden im Falle konzertierter russischer Cyberangriffe überhaupt mit Vorteilen aus ihrer Police rechnen?

„Grundsätzlich haben Cyber-Versicherer standardmäßig einen Kriegsausschluss – was auch für fast alle anderen Versicherungszweige gilt“, betont Kimmerle. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass die Kriegsausschlüsse in den Bedingungen transparent formuliert sind. Bei Hiscox wird Krieg als die Anwendung physischer Gewalt definiert, und eine Cyber-Operation beinhaltet den unbefugten Zugriff auf ein IT-System durch einen Staat auf dem Territorium eines anderen Staates. Beides ist kein versicherbares Risiko. Im Schadensfall sollte aber immer individuell geprüft werden, ob der Schaden unter die genannten Ausschlüsse fällt, so Kimmerle.

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