Wer, wie viel, wann: Was Sie über die Hilfspakete wissen müssen

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Wer, wie viel, wann: Was Sie über die Hilfspakete wissen müssen

Seit Wochen steigen die Energiepreise in Deutschland. Der Krieg in der Ukraine hat ihnen nun zusätzlichen Auftrieb gegeben. Sorgen um ein Ende der Gas- und Ölimporte aus Russland heizen die Spekulationen an. Nachdem die Ampelkoalition bereits am Vorabend des Kriegsbeginns ein 13-Milliarden-Euro-Hilfspaket vorgelegt hatte, legte sie nun mit einem zweiten Paket nach. Wir fassen die geplanten Maßnahmen zusammen.

Was tut die Politik, um den explodierenden Benzinpreisen entgegenzuwirken?

Die Energiesteuer auf Kraftstoffe wird für einen Zeitraum von drei Monaten gesenkt. Der Preis für einen Liter Benzin soll um 30 Cent und der für einen Liter Diesel um 14 Cent sinken. Auch Pendler sollen von einer erhöhten Pendlerpauschale profitieren. Rückwirkend zum 1. Januar wird er von 30 auf 38 Cent pro Kilometer angehoben.

Was haben Menschen ohne Auto?

Mit dem Programm „9 für 90“ fördert die Bundesregierung den öffentlichen Nahverkehr. Eine Monatskarte für drei Monate (90 Tage) in allen Verkehrsverbünden soll für nur neun Euro erhältlich sein. Ob auch Besitzer von Abonnements oder Jahreskarten davon profitieren, ist noch unklar.

Welche Unterstützung gibt es bei den Heizkosten?

Die Bundesregierung hat Anfang Februar einen einmaligen Heizkostenzuschuss für Bezieher von Wohngeld sowie BAföG, Ausbildungsgeld und ähnlichen Beihilfen beschlossen. Wer allein lebt, erhält 135 Euro, ein Zwei-Personen-Haushalt 175 Euro. Für jede weitere Person im Wohngeldhaushalt kommen 35 Euro hinzu.

Welche Entlastung gibt es bei den Stromkosten?

Eigentlich sollte die EEG-Umlage, die einst zur Förderung erneuerbarer Energien eingeführt wurde, erst im nächsten Jahr abgeschafft werden. Das wird jetzt auf den 1. Juli vorgezogen. Die Bundesregierung erhofft sich davon eine Senkung des Strompreises um 3,7 Cent pro Kilowattstunde.

Wer bekommt die 300 Euro Energie-Flatrate?

Jede erwerbstätige Person zusammen mit ihrem Gehalt. Die Abrechnung läuft über den Arbeitgeber. Da die Summe steuerpflichtig ist, profitieren niedrigere Einkommen stärker als höhere. Selbständige können ihre Steuervorauszahlung im gleichen Umfang kürzen.

Werden auch Hartz-IV-Empfänger entlastet?

Jawohl. Sie erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro.

Und was ist mit Familien?

Pro Kind erhält eine Familie einmalig 100 Euro Familienbeihilfe. Von Armut betroffene Kinder erhalten zudem ab dem 1. Juli jeden Monat einen „Sofortbonus“ in Höhe von 20 Euro. Diese soll bis zur Einführung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Kindergrundsicherung gezahlt werden.

Warum bekommen Rentner nichts?

Für Rentner ist keine Einmalzahlung vorgesehen, da ihre Gehälter zum 1. Juli ohnehin deutlich steigen werden – im Westen um 5,35 Prozent und im Osten um 6,12 Prozent. Natürlich profitieren sie wie alle anderen von vergünstigten Benzinpreisen und unter Umständen vom Heizkostenzuschuss.

Wann soll das alles passieren?

Noch ist die alles entscheidende Frage nicht beantwortet, da für alle Maßnahmen Gesetze geändert oder komplett neu geschrieben werden müssen. Dies dauert eine Weile. Erklärter Wille der Ampelkoalition ist es aber, die Erleichterung möglichst schnell, am besten im Frühjahr, greifen zu lassen.