Wirbel um den ESC: „Eskimo Callboy“-Fans stinksauer – Petition gestartet! – Menschen

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Wirbel um den ESC: „Eskimo Callboy“-Fans stinksauer – Petition gestartet!  – Menschen

Hat die ARD einfach einen echten ESC-Geheimtipp nicht erkannt?

Im Herbst bewarb sich die Metal-Rock-Band „Eskimo Callboy“ um „Bachelorette“-Gewinner David Friedrich (32) mit einem schrillen Video und Song beim NDR öffentlich um die Teilnahme am „Eurovision Song Contest 2022“.

Nach dem überraschenden ESC-Sieg der italienischen Rockband Måneskin 2021 war es an der Zeit, dass Deutschland endlich keine langweiligen Pop-Acts in den Wettbewerb schickt, sondern echte Rocker.

Dann die Enttäuschung am vergangenen Donnerstag: „Eskimo Callboy“ war nicht unter den sechs angekündigten Acts, die am 4. März in der deutschen ESC-Vorrunde antreten werden.

Grund: Sie sind nicht radiotauglich genug. Stattdessen gehen, wie so oft zuvor, viele angespülte Songs in den Wettbewerb.

Die Band „Eskimo Callboy“ gibt es seit zehn JahrenFoto: PR

Als Reaktion darauf haben Fans jetzt eine Online-Petition an die ARD gestartet. Sie fordern: Schicke „Eskimo Callboy“ zum Eurovision Song Contest!

In der Petition heißt es: „Unser Ziel ist es, dass in der diesjährigen Vorentscheidung nicht nur die Wahl zwischen ein und demselben Genre in unterschiedlichen Verpackungen fällt – wir wollen die von der Jury viel angesprochene Vielfalt und damit eine echte Erfolgschance beim ESC weil.“

Mehr als 75.000 Unterstützer haben bisher unterschrieben. Sie wollen, dass „Eskimo Callboy“ mit einer „Wild Card“ noch an der Vorrunde teilnehmen darf.

Die Fans schreiben: „In den vergangenen Jahren gab es sogenannte ‚Wildcard‘-Songs und Künstler, die nach der offiziellen Bekanntgabe in die Auswahl der vorläufigen Acts aufgenommen wurden.“

Eskimo Callboy sind gerührt von der Unterstützung der Fans. Zu BILD sagen sie: „Wir fühlen uns natürlich geehrt, dass uns so viele gerne beim ESC gesehen hätten. Und macht uns auch stolz. wirklich verrückt! Natürlich sind wir von der Entscheidung enttäuscht. Gerne wären wir als Botschafter Deutschlands nach Turin gefahren.“

Bei der Entscheidung gegen die Band als ESC-Act soll auch ihr Name „Eskimo Callboy“ eine Rolle gespielt haben, der Bevölkerungsgruppen diskriminieren könnte.

„Eskimo Callboy“ sagt: „Der Name war vor zehn Jahren eine Quatsch-Idee. Wir wollen natürlich niemanden verletzen oder Vorurteile verstärken. Genau deshalb beschäftigen wir uns seit langem mit der Frage, wie wir damit umgehen lange Zeit, darüber werden wir sehr bald entscheiden.“

Warum hat der NDR „Eskimo Callboy“ nicht in die ESC-Vorrunde zugelassen?

Andreas Gerling (50), NDR-ESC-Teamchef, gibt gegenüber BILD folgendes Statement ab:

„Von den 944 Bewerbungen kamen 26 in die engere Wahl, die sich live vor der deutschen ESC-Jury in Berlin präsentierten, darunter auch die Band ‚Eskimo Callboy‘.

Nach langen Diskussionen und Abwägen von Pro und Contra hat die Jury aus diesen 26 Bewerbungen sechs Künstler für den ARD ESC Day nominiert.

Es ist ein Wettbewerb mit Juryentscheidung, das war den Bewerbern im Vorfeld bewusst. Trotzdem nehmen wir die Kritik ernst.

Ich möchte die Initiatoren der Petition, die sich für die Nominierung der Band „Eskimo Callboy“ einsetzen, zu einem persönlichen Austausch über das ESC-Auswahlverfahren und die Zukunft einladen. Gleiches gilt für die in Vereinen organisierten ESC-Fans – auch mit denen möchte ich ins Gespräch kommen.

Und jetzt lasst uns alles tun, um die sechs Künstler zu unterstützen, die um das ESC-Ticket kämpfen!“