Es klingelt an der Haustür und Schornsteinfeger, Zählerleser oder Handwerker wollen in die Wohnung. In Zeiten der anschwellenden Omicron-Welle fragen sich manche Menschen: Sind sie auch geimpft?
Kontakte einschränken, vor einem Treffen testen und idealerweise dreimal geimpft sein: Mit diesen Regeln hoffen wir, sicher durch die aktuelle Corona-Welle zu kommen. Aber was, wenn der Handwerker vor der Tür steht – kann ich mir zum Beispiel den Impfpass zeigen lassen?
Nein, sagt Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Verbraucher haben aus datenschutzrechtlichen Gründen keinen Anspruch auf Vorlage eines 3G-Nachweises.“
Der Betrieb ist auf 3G festgelegt
Vielmehr ist hier der Chef des Installateurs oder Stromzählerlesers gefragt. „Der Firmeninhaber muss dafür sorgen, dass nur Mitarbeiter zur Arbeit gehen, die diese erfüllen“, sagt Husemann. Und Arbeit bedeutet hier jeder Ort, einschließlich der Wohnung eines Kunden.
Darauf müssen sich die Verbraucher verlassen. „Natürlich können Sie beim Unternehmen anrufen und sich bestätigen lassen, dass es die 3G-Regeln einhält“, sagt Husemann. „Natürlich haben die Unternehmen selbst ein großes Interesse an Compliance, denn es gibt Bußgelder, wenn man dagegen verstößt.“ Detaillierte Informationen zu einzelnen Mitarbeitern wird es jedoch nicht geben.
Ohne Impfpflicht kein Anspruch
Ebenso hat niemand Anspruch darauf, dass nur ein geimpfter Mitarbeiter entsandt wird. Das wäre jedenfalls nicht machbar. Der Chef selbst weiß unter Umständen nicht, welche Mitarbeiter geimpft sind und welche nicht. Denn bei 3G reicht immer ein Prüfzertifikat. „Solange wir keine Impfpflicht haben, auch nicht für bestimmte Gebiete, hat man keinen Anspruch darauf, dass nur jemand kommt, der geimpft ist“, sagt die Verbraucherschützerin.
Sie rät, auf jeden Fall auf das Tragen einer Maske zu bestehen. „Auch bei Handwerkerterminen gelten die normalen AHA-Regeln. Man kann höflich darauf hinweisen, dass man es so haben möchte“, schlägt Husemann vor. „Das empfiehlt sich besonders in Innenräumen, um Trauer und Stress zu vermeiden und möglichst unbeschadet durch die Corona-Zeit zu kommen.“