apoAsset: Wie das Klima Gesundheit und Geldanlage verändert

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apoAsset: Wie das Klima Gesundheit und Geldanlage verändert

25.03.2021 – Klima, Gesundheit und Investitionen beeinflussen sich mehr als viele denken. Die 5. Expertengruppe der Fondsanlagegesellschaft Apo Asset Management GmbH (apoAsset) diskutierte unter anderem mit dem wissenschaftlichen Beirat und dem Fondsmanagement der Gesellschaft, was zur Eindämmung des Klimawandels notwendig ist und welche Chancen dies birgt. Rund 200 Interessierte waren im Bremerhavener Klimahaus und per Livestream dabei.

„Mit unserem jährlichen Expertenkreis wollen wir Denkanstöße zu wichtigen Themen geben, die wir sonst nur intern diskutieren“, sagt Claus Sendelbach, Geschäftsführer von apoAsset. Beim letzten Expertenkreis ging es um künstliche Intelligenz, diesmal um den Klimawandel. „Unsere Welt muss enkel- und kindergerechter werden, auch wenn es durch viele kleine Schritte geht. Dafür sind wir alle verantwortlich, auch als Fondsgesellschaft“, betonte Sendelbach.

Geopolitik vor Klima?

„Mit dem Krieg in der Ukraine rücken derzeit andere Themen in den Hintergrund. Aber der Klimawandel wird für uns langfristig wahrscheinlich von noch grundlegenderer Bedeutung sein“, erklärt Alexander Müller, Vorstand der apoBank, die mehrheitlich an apoAsset beteiligt ist. Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen, Wissenschaftsjournalist, Honorarprofessor am der Universität Marburg und neu im wissenschaftlichen Beirat der apoAsset, ging in seiner Rede noch einen Schritt weiter und wies darauf hin, dass der Klimawandel auch Kriege verursachen kann.

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

Dem Klima geht es schlecht, was auch eng mit unserer Gesundheit zusammenhängt: „Wir müssen nicht das Klima retten, wir müssen uns selbst retten. Der Klimawandel ist ein medizinischer Notfall und das Schwierigste, mit dem wir fertig werden müssen.“ betonte Prof. Dr.Hirschhausen.Das zeigten zum Beispiel der Klimacountdown der medizinischen FachzeitschriftLancet, der Risikobericht des Weltwirtschaftsforums und viele andereAnalysen.„Gesundheit ist im 21. Jahrhundert nicht mehr nur eine Landesanliegen, das schaffen wir nur gemeinsam oder gar nicht.“

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Tropenkrankheiten in Europa

Ein Beispiel zu den Folgen des Klimawandels zeigte Dr. Uwe Färber, Biologe und Finanzanalyst. Inzwischen existierten auch in Deutschland stabile Populationen tropischer Insekten. Bei steigenden Temperaturen können sich beispielsweise Dengue-Viren in der Asiatischen Tigermücke optimal vermehren. Dadurch steigt auch das Risiko für Tropenkrankheiten. „Schon jetzt infizieren sich weltweit jährlich 390 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus. Die heißeren Sommer bieten dafür ideale Bedingungen. Die Frage ist also nicht, ob der nächste Endemit in Europa kommt, sondern nur wann“, warnte Dr. Färber.

Wie sich die Gesundheitsbranche verändern muss

Ob Tropenkrankheiten oder aufsteigende Hitze – ein präventives Umdenken im gesamten Bereich der Medizin sei an der Tagesordnung, sagte Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Beirats zur Begutachtung der Entwicklungen im Gesundheitswesen und auch am Beirat der apoAsset. Die Folgen der Umstellung seien bereits sichtbar: „2018 hatte Deutschland nach China und Indien absolut gesehen die meisten Hitzetoten weltweit.“ So müssten beispielsweise zahlreiche Medikamente in der Hitze anders dosiert werden. Vorbildlich sind auch Hitzeaktionspläne wie in Frankreich. „Auf erneute Hitzewellen sind wir überhaupt nicht vorbereitet“, sagte Gerlach.

Auch das Gesundheitssystem muss sich wie alle anderen Bereiche Gedanken machen, wie es nachhaltiger haushalten kann. Ein wichtiges Beispiel dafür sind die Emissionen von Kliniken, wie Prof. Dr. Hirschhausen erläuterte. „Jedes Krankenhausbett verbraucht derzeit die Energie eines Einfamilienhauses, und bei jedem größeren Betrieb fallen durchschnittlich rund 100 kg Abfall an.“

Theresa Lentes, Beraterin für Healthcare-Lösungen bei der apoBank, zeigte, dass es bereits positive Beispiele gibt. In einer Studie wurden 500 Praxen und Apotheken befragt. Die meisten gaben an, bereits auf nachhaltige Entsorgung und Energie zu achten. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass es Bereiche gibt, die noch nicht im Vordergrund stehen, wie etwa die Gebäudetechnik.

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„Das interessiert viele Ärzte sehr“, sagt Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident des Weltärztebundes. Der Wandel ist auch eine politische Herausforderung. Das deutsche öffentliche Gesundheitssystem ist nicht so etabliert wie beispielsweise in angelsächsischen Ländern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat gute Chancen, dies in Deutschland aufzubauen. Außerdem muss jeder bei sich selbst anfangen. „Wir können es nicht mit Gewalt diktieren, wir müssen die Leute überzeugen.“

Innovative Unternehmen gefragt

Überzeugungskraft und Innovation müssen Hand in Hand gehen, wie Dr. medical Markus Müschenich, Startup-Investor, Digital-Health-Unternehmer und Gründer von Eternity.Health, erklärte: „Wir brauchen die Gretas dieser Welt, die auf die Straße gehen und allen klarmachen, wie Wichtig ist das Thema. Und wir brauchen die Unternehmen, die neue Technologien entwickeln und damit Geld verdienen wollen. Beides ist notwendig.“ Das Gesundheitssystem steht hier vor großen Herausforderungen, die Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe erfordern.

Folgen und Chancen für die Investition

Der Kapitalmarkt kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Kai Brüning, Senior Portfolio Manager Healthcare bei apoAsset, berichtet: „In unseren Gesprächen mit Healthcare-Unternehmen sehen wir, dass das Thema an Fahrt gewinnt. Erst kürzlich hat ein großes Krankenhausunternehmen komplett auf nachhaltige Stromversorgung umgestellt. Viele Unternehmen, die wir kritisch beobachten, sind sich der Sache bereits sehr bewusst.“ So gibt es beispielsweise bereits spezialisierte Unternehmen, die zur klimafreundlichen Entsorgung medizinischer Abfälle beitragen können. Lieferketten, Materialien und Prozesse bleiben eine Herausforderung.

apoAsset integriert systematisch verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte in seinen Gesundheitsfonds.
„Wir haben insgesamt rund 1.700 Healthcare-Unternehmen auf unserem Radar, die wir mithilfe der Ratingagentur Sustainalytics entsprechend analysieren. Beispielsweise werden Unternehmen, die gegen den UN Global Compact verstoßen, direkt aussortiert. Im vergangenen Jahr haben wir uns aufgrund dieser Anforderungen von Investitionen getrennt.“ Darüber hinaus verwendet apoAsset weitere Ausschlusskriterien für die Krankenkassen und steuert das Nachhaltigkeitsprofil mit dem Risikomaß Sustainalytics.

Magdalena Fest, Portfoliomanagerin für die Multi-Asset-Fonds von apoAsset, erweiterte das Spektrum noch weiter: „Wir investieren vor allem in drei Bereiche, die miteinander verknüpft sind: Gesundheit, Klimaschutz und Technologie. Dafür setzen wir hauptsächlich Aktien-, Misch- oder Rentenfonds ein. Ein Beispiel.“ Davon handelt es sich um einen Aktienfonds mit Unternehmen, die einen besonderen Beitrag zum Schutz der Ozeane leisten, wodurch wir in unseren Portfolios Rendite, Stabilität und Nachhaltigkeit vereinen können.“

Der nächste apoAsset Expertenkreis findet am 15. März 2023 statt.

Aufnahmen, Video-/Audio-Interviews und mehr
Eine Zusammenfassung der Veranstaltung, Vorträge der einzelnen Referenten, Präsentationen sowie Audio- und Videointerviews finden Sie unter www.apoasset.de/news-center/apoasset-expertenzirkel.

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