Fehlende Daten: Sind Patienten mit oder wegen Corona im Krankenhaus? – Gesundheit

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Fehlende Daten: Sind Patienten mit oder wegen Corona im Krankenhaus?  – Gesundheit

Das Virus hat die Krankenhäuser erreicht. Die gigantische Omicron-Welle spült derzeit immer mehr Patienten in die Kliniken. Und man hört sie wieder, die skeptische Frage: Liegen diese Leute überhaupt da? weil Covid-19 oder einfach nur Mit? Haben viele nicht zufällig die Infektion, die sie überhaupt nicht stört?

Früher war es meistens ein Murmeln. Aber eigentlich ist die Frage jetzt hochaktuell. Umso ärgerlicher ist es, dass man sie wegen der pathologischen Untererfassung von Daten hierzulande nicht richtig beantworten kann. Denn die Zahl der Menschen, die nur Mit und nicht weil Covid-19 im Krankenhaus dürfte größer denn je sein. Schließlich verursacht Omicron etwas mildere Infektionen als frühere Varianten des Virus, und viele Menschen sind mit Impfstoffen und Auffrischungsimpfungen gut geschützt. Deshalb sind die reinen Infektionszahlen nicht mehr so ​​bedrohlich wie in früheren Wellen.

Was aber weiterhin droht, ist eine schwierige Situation in den Krankenhäusern. Wenn es immer noch viele – und für die Kliniken einfach zu viele – Patienten gibt, die behandelt werden müssen, muss umso mehr getan werden, um der Welle entgegenzuwirken. Doch um frühzeitig gegensteuern zu können, braucht man die Daten.

Patienten, die mit oder wegen Corona in der Klinik sind, können differenziert werden

Es stimmt: Infizierte Patienten sind immer ein Problem für ein Krankenhaus, auch wenn sie keine Covid-Symptome haben. Aufgrund der notwendigen Isolierung ist die Behandlung wesentlich aufwändiger als bei Patienten ohne Virus. Manchmal entwickelt sich einer Mit auch nur in der klinik zu einem weil, denn die Infektion nimmt an Dramatik zu. Und es stimmt auch: auf Intensivstationen Mit und weil obsolet. Ein Schwerkranker, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, hat immer eine ungünstige Prognose – auch wenn er wegen eines Herzinfarkts oder Autounfalls in die Klinik gekommen ist.

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Und doch ist die Unterscheidung wichtig und machbar. Das beweist einmal mehr der Datenführer England: Die dortige Statistik zeigt, dass der Anteil der Patienten, die weil Covid-19 behandelt werden, unter allen infizierten Patienten in der Omicron-Welle sind es nur 60 Prozent, im Sommer waren es 80 Prozent. Aber man sieht auch: Die absolute Anzahl der Denn-Patienten steigt durch Omikron ohnehin, allein in der ersten Januarwoche hat sie sich von 4300 auf 8200 fast verdoppelt. Auch die deutsche Statistik sollte solche Zahlen transparent darstellen. Sie wären nicht nur ein effektiveres Warnsystem. Man könnte noch etwas unmissverständlich zeigen: Auch bei Omikron werden vor allem die Ungeimpften und am wenigsten die Geboostern schwer krank. Covid-19 ist eine schreckliche Krankheit. Aber die chronische Unterberichterstattung von Daten im Land ist eine echte Plage.