Geschichte – Berlin – Aufklärung über die Shoa auf Tiktok: KZ Neuengamme – Wissen

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Geschichte – Berlin – Aufklärung über die Shoa auf Tiktok: KZ Neuengamme – Wissen

Hamburg/Berlin (dpa/lno) – Im Kampf gegen Hass, Hetze und die Verharmlosung des Holocaust nutzen inzwischen auch einige NS-Gedenkstätten die Video-App Tiktok. Das American Jewish Committee in Berlin stellte das Projekt am Mittwoch gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden, der Hebräischen Universität Jerusalem, dem Plattformbetreiber und Vertretern von Gedenkstätten vor. Anlass war der Holocaust-Gedenktag am Donnerstag.

Beteiligt sind die KZ-Gedenkstätten Neuengamme, Bergen-Belsen, Ravensbrück, Sachsenhausen, Dachau, Flossenbürg und Mauthausen. Auf der bei Jugendlichen beliebten Plattform stellen sie einzelne Aspekte ihrer Arbeit in 20- bis 60-sekündigen Videos vor und erreichen neue Zielgruppen. Ein Tiktok-Video der KZ-Gedenkstätte Neuengamme über Markierungen auf Häftlingsuniformen wurde mehr als 400.000 Mal aufgerufen. Ziel ist die Aufklärung über die Shoa, den Massenmord an den Juden Europas durch die deutschen Nationalsozialisten.

„Täglich sehen wir, wie Menschen in den sozialen Medien die Shoah verharmlosen oder gar leugnen“, sagt Daniel Botman, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland. Daher ist es erfreulich, dass Tiktok dagegen Stellung bezieht. Er hofft, dass dies auch ein Vorbild für andere Unternehmen sein wird.

Laut Tiktok-Manager Tobias Henning geht die Plattform seit Jahren gegen Inhalte vor, die die Shoah leugnen oder relativieren. Auf den Kanälen der Gedenkstätten versuchen Moderatoren, Hasskommentare zu unterbinden.

© dpa-infocom, dpa:220126-99-857968/3