Gesundheit – Dresden – CDU-Bundestagsfraktion gegen Verschärfung der Corona-Maßnahmen – Gesundheit

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Dresden (dpa/sn) – Die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag sieht derzeit keinen Anlass, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen. Fraktionschef Christian Hartmann hat am Dienstag auf Medienberichte reagiert, wonach Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach dem Auslaufen der geltenden Schutzmaßnahmen am 2. April eine Hotspot-Regelung für den gesamten Freistaat und nicht nur für einzelne Regionen anstrebe. Mit ihrer Einschätzung stellt sich die CDU-Bundestagsfraktion Kretschmer entgegen.

CDU-Fraktionschef Christian Hartmann versuchte am Dienstag vor einer Fraktionssitzung der CDU, die Dinge zu glätten: „Ministerpräsident und Landesvorsitzender Michael Kretschmer genießt die Unterstützung und das Vertrauen der CDU-Bundestagsfraktion. Wir arbeiten dort eng und konstruktiv zusammen.“ Auch keine unterschiedlichen Perspektiven auf einzelne Themen. Wir sind kein amorphes Gebilde, wir sind durchaus von Meinungsvielfalt geprägt“, sagte er bei der obligatorischen Pressekonferenz vor der Landtagssitzung.

Dennoch hielt Hartmann an seiner Einschätzung zur Corona-Pandemie fest. In den Krankenhäusern herrscht derzeit eine erhebliche Belastung. Gleichzeitig ist von abzuwägenden Grundrechtseingriffen die Rede. Auch mit der geänderten Rechtsgrundlage des Infektionsschutzgesetzes kann das Maß der Dinge nur an einer Überlastung des Gesundheitssystems liegen. „In der aktuellen Situation können wir diese Überlastung nicht sehen.“ Insofern ist das Thema Ermittlung der Seuchenlage aus heutiger Sicht keine Option für die CDU-Bundestagsfraktion.

Hartmann räumte ein, dass sich die Situation ständig ändere. So fand der Meinungsaustausch mit dem Ministerpräsidenten statt. „Wenn die Infektionszahlen und insbesondere die Belastung der Krankenhäuser weiter steigen, braucht es auch eine Wende.“ Dann wird die Lage neu bewertet. Derzeit wird jedoch nicht davon ausgegangen, dass diese Entscheidung erforderlich sein wird.

Grünen-Chefin Franziska Schubert zeigte sich von Kretschmers Plänen überrascht. Es wäre schön gewesen, „wenn man die Diskussion vorher in der Koalition gehabt hätte, bevor man damit rausgegangen ist“, sagte sie. Die Grünen würden das Thema als „Team Vorsicht, Team Achtsamkeit“ diskutieren.

Laut SPD-Politikerin Sabine Friedel, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, deuten die aktuellen Infektionszahlen noch nicht auf eine epidemische Lage hin. Man muss die Zahlen genau im Auge behalten. Sobald sich die Situation jedoch ergibt, müssen Sie sie neu bewerten. Der Landtag muss eine Seuchenlage feststellen, wenn die Lage es erfordert.

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