In ihrem ersten Roman „Identitti“ zeigt sich das Kulturwissenschaftler Mithu Sanyal, wie schnell eine medienweite Führung Diskurs kann aus dem Ruder laufen. In ihrem Buch wechseln die Rollen von Täter und Opfer blitzschnell. „Identitti“ ist nicht nur intelligent und nachdenklich geschrieben. Sanyal breitet sich auch hier ein schlägt eine ganze Reihe schlagkräftiger Argumente vor, die helfen können, bei den Themen Identität und Selbstdarstellung weiter vorzugehen denken. 2021 wurde der Roman am Düsseldorfer Schauspielhaus aufgeführt. Nun will auch das Staatstheater Darmstadt „Identitti“ auf die Bühne bringen.
„Identitti“ – Opfer oder Täter?
Der Roman wurde schnell zum Bestseller, gewann den ein oder anderen Literaturpreis und schaffte es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er erzählt die Geschichte von Studentin Nivedita, die an der teilnahm Interkulturelle Studien/Postkoloniale Theorie der Heinrich-Heine-Universität studiert und bezieht im Internet unter dem Namen „Identitti“ klar Stellung. Ihr großes Vorbild ist sie Professor Saraswati, als Star am postkolonialen Pophimmel kann man sich nennen und Nivedita leistet nicht nur wissenschaftliche, sondern auch menschliche Unterstützung. Dass Saraswati mit bürgerlicher Name Sarah Vera Thielmann bedeutet weißer als weiß und von a Reich Zahnarztfamilie in Karlsruhe, ist der ebenso einfache wie geniale Dreh plötzlich gibt es so viele Ebenen.
Die Wut der Ich-Erzählerin offenbart sich in imaginären Gesprächen mit einer indischen Göttin namens Kali, die sich mit abgerissenen Männerköpfen schmückt. Vielversprechende Elemente, die viel Raum und Potenzial für eine Inszenierung bieten.
Zweite Inszenierung
Wie der Stoff auf die Bühne gebracht werden kann, war bereits letztes Jahr zu sehen. Dort feierte eine erste „Identitti“-Produktion ihre Premiere in Düsseldorf. Am 1. April gibt es eine zweite, vom Regisseur Salome Dastmalchi hat das Stück am Staatstheater Darmstadt uraufgeführt. Im Gespräch mit der F.A.Z sagte Mithu Sanyal das inzwischen Die im Rowohlt Theaterverlag erhältliche Fassung ihres Romans unterscheidet sich stark von der in Düsseldorf gezeigten. Viel näher an ihren eigenen, so die Autor. Nächstes Jahr, verrät sie, sei bereits eine weitere Version geplant.