Proberaum statt Studio: Der Charme der buchmesse_popup in Leipzig

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Proberaum statt Studio: Der Charme der buchmesse_popup in Leipzig

Die Buchmesse in Leipzig hat sich in diesem Frühjahr aus ihrem institutionellen Käfig befreit. Nachdem man zwei Jahre in Folge die Corona-bedingten Absagen der Buchmesse bedauern musste, wollte man dieses Jahr nicht mehr darauf verzichten. Der Unmut nach der Absage wurde auch dadurch genährt, dass eine Durchführung der Messe anders als in den Vorjahren durchaus möglich gewesen wäre. Diese Empörung wurde schnell produktiv. Unterschiedlichste Akteure organisierten alternative Veranstaltungen wie das „buchmesse_popup“ in Leipzig Bezirk Connewitz oder das Fest „weiter: lies22″ in Felsenkeller und in der Moritzbastei. Zahlreiche weitere Lesungen runden das gesamte Programm ab.

„bookfair_popup“ und „continue:read22“

Das „buchmesse_popup“ war die zentrale Anlaufstelle für alle, die einen Blick in die vielfältigen Verlagsprogramme werfen, in Neuerscheinungen blättern, Lesungen und Autorengesprächen folgen wollten. Insgesamt 60 unabhängige Verlage waren im Werk 2 präsent, darunter Schwergewichte wie z Suhrkamp, ​​Klett-Cotta, Matthes & Seitz, CH Beck und Wallstein Verlag. Die Aussteller seien glücklich und die Leser euphorisch, sagte der Sprecher der „buchmesse_popup“, Mathias Voigt, der dpa am Sonntag.

Auch das drin Felsenkeller und in der Moritzbastei Das dort angesiedelte Festival „weiter:lesen22“ war ein voller Erfolg. 60 Autoren – unter anderem Dmitriy Kapitelman, Katerina Poladjan und Christian von Aster – organisierte dort ein Leseprogramm. Die Sprecherin Susanne Tenzler-Heusler meldete rund 2000 Besucher. „Wir sind sehr zufrieden“, resümiert sie.

An diesem Wochenende gab es auch Country-Auftritte. Lesungen und Diskussionen mit Autoren wie z Dulce Maria Cardoso, José Luis Peixoto und Margarida Vale de Gatowie zum Beispiel Einblicke in die portugiesischsprachige Literatur gewährten. Portugal wäre im letzten Jahr Gastland gewesen Leipziger Buchmesse sein soll.

Eine Alternative zur „echten“ Buchmesse?

Leipzig hat in diesem Frühjahr gezeigt, wie spannend und anregend Literatur abseits der großen Messehallen präsentiert werden kann. Vielleicht war dies eine der charmantesten und herzlichsten Buchausstellungen seit Jahren. Näher und energischer als das Gedrängel der Vor-Corona-Jahre. Eine echte Alternative zur Leipziger Buchmesse wird die kleinere Pop-up-Version allerdings nicht sein. Dies hat unter anderem Das hat Leif Greinus, Gründer des Verlagshauses Voland & Quist und Mitinitiator der Alternativmesse, von Anfang an immer wieder betont. Die Leipziger Buchmesse wird laut Greinus mit der Alternativveranstaltung nicht in Frage gestellt.

Laut Buchmessechef Oliver Zille soll die Literaturschau im nächsten Jahr auf jeden Fall stattfinden. Geplant ist dann vom 23. bis 26. März. Die letzte Großveranstaltung im Jahr 2019 zog zusammen mit dem dazugehörigen Festival „Leipzig liest“ rund 286.000 Gäste an.