Steigen jetzt die Zinsen? Das müssen Immobilienkäufer jetzt wissen

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Der Traum vom Eigenheim: Drohen die Zinsen zu steigen? Was Hauskäufer jetzt wissen müssen

Lohnt es sich jetzt eine Wohnung zu kaufen? Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt treibt viele Menschen um. Immobilienexpertin Anaïs Cosneau erklärt, was es jetzt zu beachten gilt und warum Immobilienkredite immer günstiger werden.

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Wenn Sie jetzt überlegen, in Immobilien zu investieren, stellen Sie sich zwei Fragen.

  1. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um eine Wohnung zu kaufen?
  2. Gibt es noch eine gute Finanzierung?

Sie werden sich fragen, ob die Immobilienpreise schon viel zu hoch sind und ob Sie den Zug zur Investition in Immobilien nicht längst verpasst haben. Sie werden sich fragen, ob wir eine Immobilienblase haben und ob sie kurz vor dem Platzen steht. Sie werden sich fragen, ob Sie nicht schon vor zehn Jahren hätten investieren sollen. Und Sie werden sich fragen, ob Ihnen die niedrigen Zinsen nicht entgangen sind und ob die Finanzierung jetzt viel zu teuer wird.

Der Mythos der Immobilienblase

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in Paris, wo ein Quadratmeter Wohneigentum durchschnittlich 12.600 Euro kostet (Quelle: Numbeo). Zum Vergleich: In Berlin liegt der Preis für einen Quadratmeter Wohnfläche (Bestand, durchschnittlicher Wohnwert) bei rund 3200 Euro (Quelle: IVD-Wohnpressespiegel 2021/22). Beide Städte sind europäische Großstädte, beide Städte sind hip, beide Städte verzeichnen ein deutliches Bevölkerungswachstum. Zunächst einmal macht dieser Vergleich Mut, dass die Immobilienpreise in Deutschland weiter steigen können und hier noch Luft nach oben ist.

Tatsächlich sind die Immobilienpreise in Deutschland insbesondere seit Beginn des letzten Jahrzehnts stark gestiegen. Diese Die Entwicklung hängt unter anderem von demografischen Faktoren ab, zum Beispiel von einer wachsenden Bevölkerung. Dabei spielt auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage eine Rolle. Maya Miteva, Co-Founder Happy Immo Club und Vorstandsmitglied der SUMMIT Real Estate Group sagt: „Der Bulwiengesa-Immobilienindex zeigt, dass die Immobilienpreise seit 1975 langfristig steigen. Es gibt auch kurzfristige Einbrüche in großen Krisen, aber die Geschichte zeigt, dass viele Länder die Inflation nutzen, um solche Krisen zu überwinden. Inflation bedeutet meist auch steigende Immobilienpreise.“

Neue Perspektiven von Experten

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit das Karrierenetzwerk Mission weiblich.

Auch das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt diese Entwicklung: „Die Preise für Wohnimmobilien (Hauspreisindex) in Deutschland sind im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 10,9 Prozent gestiegen. Das ist der größte Preisanstieg bei Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.“ Ein weiterer Grund für den stetigen Anstieg der Wohnimmobilienpreise ist, dass die letzten Jahre von niedrigen Zinsen geprägt waren. Daraus folgt, dass Sparer fast keine Zinsen auf ihr Geld erhielten, gleichzeitig aber Immobilienkredite immer billiger wurden. So haben immer mehr Menschen in Immobilien investiert, weil Kredite noch nie so günstig waren.

Niedrige Zinsen befeuern Immobilienpreissteigerungen

Warum werden Immobilienkredite immer günstiger? Vereinfacht gesagt leihen sich Banken ihr Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und geben die zu zahlenden Zinsen an ihre Kunden weiter. Wichtigstes Ziel der EZB ist es, die Wirtschaft in der EU zu stärken oder zumindest stabil zu halten Minimieren Sie die negativen Folgen der Corona-Pandemie und bringen Sie die Wirtschaft dann schnell wieder zum Laufen. Dafür hat sie den Leitzins auf 0,0 Prozent gesenkt und verlangt von den Banken sogar Negativzinsen, wenn sie ihr Geld nicht in Umlauf bringen. Wenn also die Banken ihr Geld kostenlos verleihen, können sie es uns auch günstig geben. Der Leitzins wirkt sich dann auf andere Zinssätze aus – zum Beispiel auf den EURIBOR und auch auf Darlehenszinsen und Sparzinsen.

Über den Experten

Anaïs Cosneau hat Architektur studiert und ihren Master in REM + CPM gemacht. Anaïs leitet ihre Unternehmen Happy Immo und Fivest Ventures, investiert in Immobilienprojekte und ermutigt Frauen, dasselbe zu tun. Sie ist außerdem Mitbegründerin und Vorstandsmitglied von Immofemme and Mitglied der Missionsfrau.

Nun aber scheint die Zinswende beim Baudarlehen gekommen zu sein: „Im Februar stiegen die Zinsen um rund 0,4 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis der Inflation, der konjunkturellen Entwicklung und der geldpolitischen Erwartungen“, sagt Mirjam Mohr, Vorstand der Interhyp AG. Aufgrund des Ukraine-Krieges fügt sie hinzu: „Wir glauben, dass die Zinsen kurzfristig sinken könntenaber wir müssen davon ausgehen, dass die Zinsen mittel- und langfristig steigen werden.“

Zusammenfassend kann man sagen:

  1. Wenn die Zinssätze fallen, steigen die Immobilienpreise, da mehr Menschen in Immobilien investieren und die Nachfrage das Angebot übersteigt.
  2. Umgekehrt fallen die Immobilienpreise, wenn die Zinsen steigen, da weniger Menschen in Immobilien investieren und die Nachfrage sinkt.
  3. Die Immobilienpreise in Deutschland sind teilweise um mehr als zehn Prozent pro Jahr gestiegen, aber auch aufgrund des Bevölkerungswachstums und anderer Faktoren.
  4. Die Hypothekenzinsen stiegen im Februar um 0,3 Prozent.

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Es wird noch lange dauern, bis die Zinsen die Immobilienpreise einholen.

Die Gleichung lautet also: Wir haben entweder hohe Zinsen und niedrige Preise oder niedrige Zinsen und hohe Preise. Für mich als Anleger bedeutet das, dass ich entweder wenig Zinsen auf einen großen Betrag oder viel Zinsen auf einen kleinen Betrag zahle. Miriam Mohr, Interhyp-Vorstandsmitglied, sagt: „Mittel- bis langfristig gehen wir von steigenden Zinsen aus. Anfang Februar lag der Zinssatz bei rund 1,2 Prozent und ist mittlerweile auf rund 1,6 Prozent gestiegen. Das sind wir aktuell.“ davon aus, dass der Zinsanstieg pausieren oder sich eventuell etwas verlangsamen könnte, das hängt davon ab, wie sich die Lage in Europa entwickelt.“

Wenn Sie also jetzt überlegen, in Wohneigentum zu investieren, sind meine Tipps:

Die Zinsen waren so niedrig wie nie zuvor. Jetzt steigen sie etwas an, was aber aufgrund der aktuellen Situation wohl mit Verzögerung passieren wird. Dies bedeutet, dass die Zinssätze sehr niedrig bleiben (niedriger denn je!). Diesen niedrigen Zinssatz sollten Sie sich sichern. Das heisst: Aus Finanzierungssicht ist jetzt genau der richtige Zeitpunktzum Abschluss einer Neufinanzierung oder Anschlussfinanzierung.

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Aber denken Sie daran: Überstürzen Sie keine überstürzten Investitionen, kaufen Sie nur dann, wenn das Apartment passt wirklich! Solange die Miete noch Zinsen und Tilgung sowie die Reserven und Verwaltung der Immobilie trägt: Jetzt investieren! Das unterstreicht auch Privatinvestorin und Buchautorin Christiane von Hardenberg: „Der beste Zeitpunkt zum Investieren ist jetzt oder vor zehn Jahren.“

Das 2019 von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk Mission weiblich setzt sich aktiv für mehr Frauenpower in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik ein. Er vereint erfolgreiche Frauen aus allen Branchen mit dem Ziel, sich gemeinsam beruflich weiterzuentwickeln.

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