Umwelt: Gemeinsam gegen Plastik: UN strebt Einigung an – Unterhaltung

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Umwelt: Gemeinsam gegen Plastik: UN strebt Einigung an – Unterhaltung

Ein Recht auf eine saubere Umwelt

Jenseits des Mülls warnen Wissenschaftler vor den gesundheitlichen Auswirkungen, die die Kunststoffproduktion und die allgegenwärtige Verwendung von Kunststoff auf die menschliche Gesundheit haben. Durch Lebensmittel wie Fisch, Honig oder Salz, aber auch durch die Atemluft gelangen kleinste Plastikpartikel, sogenanntes Mikro- und Nanoplastik, in den menschlichen Körper. Laut einem Bericht des Wissenschaftlichen Beratungsausschusses des UN-Umweltprogramms (UNEP) vom Oktober wurde beispielsweise Plastik in der Plazenta schwangerer Frauen, in der Lunge und in der Leber gefunden. Kunststoffe und Chemikalien wie Weichmacher, die in der Kunststoffproduktion verwendet werden, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und die menschliche Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen.

„Wir alle haben das Recht auf eine saubere Umwelt, körperliche Gesundheit und ein sicheres Klima. Die weltweite Plastikkrise bedroht all diese Rechte“, sagt Lili Fuhr, Referentin für Internationale Umweltpolitik bei der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. „Die Politik muss dafür sorgen, dass Produkte und Verpackungen, die Schadstoffe enthalten oder nicht wiederverwendbar sind, erst gar nicht auf den Markt kommen.“

Bei den Vorverhandlungen für das neue Abkommen war insbesondere die Frage der Rechtsverbindlichkeit des Abkommens umstritten. Auch darüber, ob die angedachte Konvention zur Meeresverschmutzung den gesamten Lebenszyklus von Plastik und damit auch die Produktion, den Verbrauch und die Abfallwirtschaft behandeln soll, ist seit langem umstritten.

In den Tagen vor der UNEA wurde in Nairobi bis spät in die Nacht um jedes Wort gestritten. Laut Verhandlungskreisen am Wochenende war es möglich, die Rechtsverbindlichkeit und den gesamten Plastiklebenszyklus in den Beschlusstext aufzunehmen. Sollte der Beschluss am Mittwoch tatsächlich einstimmig gefasst werden, ist das Ziel, bis Ende 2023 eine rechtsverbindliche Vereinbarung zu erarbeiten.

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